Geschichte seit 1930

Spielball der Systeme

Das denkmalgeschützte Gebäude im Berliner Außenbezirk Grünau hat eine bewegte Geschichte hinter sich. Am eigenen Leib erlebte es den Nationalsozialismus und die Wirren des Zweiten Weltkriegs, überstand die Vereinnahmung durch die Diktatur der DDR und endete schließlich als Spekulationsobjekt des Kapitalismus, um unbeachtet zu verrotten.

Geschichte

1929/30 als Bootshaus erbaut, fanden 1936 direkt vor dem Ufer die Olympischen Wettkämpfe im Wassersport unter den Nationalsozialisten statt, die das Haus wenige Jahre später als Reserve-Lazarett im Zweiten Weltkrieg nutzten. Der Krieg ging auch an dem Haus nicht spurlos vorüber, es wurde teilweise beschädigt.

Nach der Befreiung durch die Sowjetunion baute die Besatzungsmacht das Gebäude ab 1946 zu einem Rundfunkhaus um und die DDR nutzte es anschließend für ihre propagandistischen Hörfunksender, aber auch als Ausbildungsstätte für angehende Journalisten. Das Obergeschoss des Gebäudes diente dem Deutschen Fernsehballett bis 1991 als Probenraum.

Inzwischen ist das Haus zum Spekulationsobjekt des Kapitalismus verkommen und rottet seit Jahren vor sich hin. Daran änderte leider auch das kurzes Zwischenspiel des kunterfunk e.V. nichts, das dem Gebäude für eine kurze Zeit neues Leben einhauchte.

Wer noch mehr wissen will, der findet einen ausführlichen Artikel auf Wikipedia.

Historische Bilder von 1930


Quelle: Deutsche Bauzeitung, Ausgabe 64, 1930, Seite 401-408